AMLA in Frankfurt
Deutschland bewirbt sich um den Sitz der geplanten EU Anti-Geldwäschebehörde AMLA („Anti-Money Laundering Authority“) und setzt sich für die Finanzmetropole Frankfurt am Main als Standort dieser neuen Institution ein. Unter Führung des Bundesfinanzministeriums engagiert sich eine Allianz bestehend aus dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt öffentlichkeitswirksam für dieses Anliegen. So ging beispielsweise eine entsprechende Webseite amla-frankfurt.eu kürzlich online.
Dort finden sich neben vertiefenden Informationen zur geplanten AMLA insbesondere die wesentliche Stärken des Standorts Frankfurt pointiert zusammengefasst: neben Synergien mit der EZB sowie der räumlichen Nähe zu einigen zu kontrollierenden Großbanken besticht die Mainmetropole mit ihrem internationalen Charme, einer exzellenten Verkehrsanbindung, einem attraktiven Talentpool für die neue Behörde sowie einer hohen Lebens- und Arbeitsqualität. Argumente, die wir aus Sicht der Metropolregion nur nachdrücklich teilen können. Frankfurt ist nicht nur die natürliche Wahl, sondern würde auch eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung der neuen Behörde sicherstellen.
Die AMLA könnte zum Jahresbeginn 2024 mit einer niedrigen dreistelligen Personalzahl starten und bis 2026 die Aufsicht über zentrale europäische Finanzinstitute übernehmen, um zusammen mit den nationalen Behörden den Kampf gegen Geldwäsche in der EU effizienter und effektiver zu machen. Grundlage ist ein Paket an regulativen Initiativen der EU-Kommission gegen Geldwäsche und zur Terrorismusbekämpfung aus dem Jahre 2021, mit dem wesentliche Rechtsvorschriften in der EU vereinheitlicht und geschärft werden sollen.
Letztlich müssen sich die Mitgliedstaaten im Europäischen Rat unter Beteiligung des Europäischen Parlamentes auf einen Standort der neuen Aufsichtsbehörde einigen. Eine Vielzahl an EU-Staaten hat ebenfalls bereits ihr Interesse an der AMLA-Ansiedlung bekundet, u. a. Frankreich, Litauen, die Niederlande, Österreich und Spanien.